© Eduard Erhart 2023
Energetisches Pulsieren
Die Vorgehensweise  In besonderer Weise heilend sind Berührungen dann, wenn in ihnen ein sanftes, liebevolles, nach innen gerichtetes Pulsieren ist. Diese zarten rhythmischen Bewegungen wirken tief in uns hinein und saugen unsere Lebensenergie in unseren ganzen Körper und seine unterversorgten, blockierten, schmerzenden Bereiche hinein.  Dazu brauchen wir eine starke Empfänglichkeit. Wir entspannen uns, gehen mit unserer Wahrnehmung mehr und mehr nach innen, öffnen in unserer Vorstellung unseren ganzen Körper, öffnen besonders unseren Beckenboden und aus einen inneren Punkt heraus unseren ganzen Beckenraum und nehmen alles, was uns umgibt und von außen auf uns wirkt, tiefer und tiefer in uns auf.  Mit einem sanften Druck tauchen unsere Hände in den Körper ein. Mehr und mehr kommt die Berührung im Körper an. Als Empfangende lassen wir ihre Energie immer weiter nach innen gehen. Vom Innersten unseres Beckenraums aus kommen wir ihr entgegen, laden sie von innen her ein. Mit wellenartig pulsierenden und dabei in die Tiefe des Körpers gerichteten kleinen Bewegungen unserer Hände beginnen wir die empfänglichen Körperstellen liebevoll zu stimulieren. Wir fühlen uns in die Frequenzen ein, in denen unser Körper schwingt, nehmen seine Rhythmen auf und verstärken und verändern sie. Immer wieder wechseln wir ein wenig die Berührungspunkte, die Richtung der Bewegungen, die Form und die Geschwindigkeit, behalten aber stets einen sanften Druckkontakt bei. Es ist wie ein Vibrieren in den Körper hinein – und kann dies auch sein – doch meist ist es sehr viel langsamer und sehr variantenreich. Es bewegt sich vor allem in die vielfältigen Rhythmen unseres Herzschlags und unseres Atems hinein und nimmt damit Verbindung zu den essentiellsten Schwingungen in uns auf. Es sind die Pulse, die uns so sehr vertraut sind, die unser Leben so sehr bestimmen, unsere Lebensenergie tragen, in denen wir wie nach Hause kommen, in denen wir zutiefst in uns selbst ankommen.  Mit Hilfe unserer Vorstellungskraft können wir unter den pulsierenden Händen im Inneren unseres Körpers schmelzen, mehr und mehr weich werden, die Energie langsam sich bewegen, sich ausdehnen lassen – und aus diesen weitenden Gefühlen heraus noch intensiver von innen den Wellen der Berührung entgegenkommen. Wir laden ihre liebevolle Kraft immer tiefer in unseren Körper ein, lassen sie überall dorthin gehen, wo sie hinfließen möchte, lassen sie bis in unseren Bauch, in unser Becken hinein und achten auch auf die kleinsten Gefühle, die sie in uns auslösen.  Es kann dort wo wir berühren, berührt werden, in unserem Bauch, Becken oder auch sonst irgendwo im Körper ein Hauch von Wärme sein, ein leichtes Kribbeln, ein sanftes Ziehen, ein zartes Schmelzen, Strömen, Fließen oder einfach nur ein komisches Gefühl sein. Es kann ein immer stärkeres Kribbeln, ein immer intensiveres Strömen werden. Die Energie kann immer deutlicher in unsere Mitte gehen, von dort in uns nach oben steigen und durch unser Herz bis in unseren Kopf gelangen. Als starke weiche Gefühle kann sie sich hier durch unser Gesicht, aber auch durch unseren ganzen Körper und nach unten durch unseren Beckenboden und unsere Beine nach außen ausdrücken.  Besonders empfängliche Punkte finden wir in unserem gesamten Bauch- und Beckenraum, entlang der Meridianverläufe in unserer Körpermitte, im Nacken-Schulter-Bereich und an unseren Füßen und Beinen. Insbesondere dort, wo in unserem Körper angestaute Spannungen sind, kann unsere Lebensenergie zu wenig fließen. Doch gleichzeitig können wir sie genau hier wiederum am stärksten stimulieren und sie von außen nach innen und von innen nach außen wieder ins Strömen bringen.  Denn immer dort, wo sich Symptome zeigen, und an mit ihnen korrespondierenden Stellen, möchte unsere Lebenskraft gerade zum Durchbruch kommen. Visualisieren wir unsere Schmerzen und Gebrechen als das was sie sind, als unsere versteckte, zurückgehaltene Lebenskraft, die sich jetzt gerade dringend ausdrücken möchte, und gehen wir mit unserem ganzen Fühlen in dieses Bild hinein, können wir sie tatsächlich als diese Kraft wahrnehmen und, durch die Berührungen unterstützt, in ein Schmelzen und Bewegen bringen.   So erwecken wir alles in uns zu neuem Leben, werden durchlässig für die Energie, die von außen in uns hinein strömt und in uns vom Beckenboden bis zum Scheitel nach oben steigt, verwandeln sie dabei in unsere uns eigene Herzensenergie und geben sie so in Weichheit und Freude nach oben und nach unten wieder aus uns heraus.  Berührungen durch andere Menschen empfinden wir als besonders intensiv. Aber intuitiv berühren wir uns auch selbst, um uns bei körperlichem oder seelischem Schmerz zu helfen. Wir können es ein Stück weit wie eine Berührung von jemand anderem erleben und uns so selbst unsere eigene Unterstützung sein. Und wir wissen am besten, was wir gerade am meisten brauchen.  In der Tat hilft ausgiebige Selbstberührung mit dem energetisierenden Pulsieren sehr. Mit der aus unserem Beckenraum heraus aufsteigenden Energie, die sie in uns auslöst, können wir selbst ganz unmittelbar und körperlich in unser Herz genau die Selbstliebe fließen lassen, die wir so sehr brauchen. Und sie ist eine gute Vorbereitung dafür, dass wir auch die Berührungen von anderen wirklich tief in uns hineinlassen können. Je mehr wir uns selbst kennen und uns selbst viel geben können, desto mehr und intensiver können wir auch das annehmen, was wir von anderen bekommen.
von Eduard Erhart